Fotografie und Malerei sind für mich keine Gegensätze, sondern zwei Ausdrucksformen, die sich gegenseitig bereichern und erweitern.
Beide eröffnen mir die Möglichkeit, Motive bewusst auszuwählen, zu inszenieren, Stimmungen zu verdichten und durch Komposition, Ausschnitt und Farbgebung eine eigene Bildsprache zu entwickeln.
Die Fotografie ist dabei oft mein Ausgangspunkt. Sie hält reale Orte und Momente fest, die ich bewußt einfange. Doch für mich ist das Foto nicht Endpunkt, sondern Beginn eines künstlerischen Prozesses.
Indem ich es in die Malerei überführe, entsteht ein Raum, in dem Realität und Interpretation ineinandergreifen.
In der malerischen Auseinandersetzung rückt die reine Abbildung in den Hintergrund. Stattdessen treten Deutungen, Atmosphären und universelle Fragen in den Vordergrund. Die fotografische Vorlage verwandelt sich in ein Bild, das weniger das „Was war“ betont, sondern vielmehr das „Was bedeutet es?“.
So entstehen Werke, im Spannungsfeld zwischen Dokumentation und Interpretation. Sie laden dazu ein, hinter der sichtbaren Realität eine zweite Ebene zu entdecken – eine Ebene, die nicht nur betrachtet, sondern empfunden und gedeutet werden will.
Meine Arbeiten sind damit zugleich Spurensuche und Neuschöpfung: ein Versuch, die Grenzen zwischen Fotografie und Malerei zu überschreiten und eine Bildsprache zu entwickeln, die beide Medien verbindet, ohne sie voneinander abhängig zu machen.